Warzen

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Infektion mit harmlosen humanen Papillomviren

Warzen gehören zu den gutartigen Hautveränderungen, die durch Viren hervorgerufen werden. Sie sind zwar ungefährlich, können aber sehr unangenehm und störend sein, so dass eine Behandlung sinnvoll wird.

Sie sind hartnäckige und äußerst unangenehme Begleiter. Warzen sehen nicht nur hässlich aus, sondern können auch druckempfindlich sein, jucken und schmerzen. Manchmal verschwinden die gutartigen Wucherungen wieder ganz von allein. Das kann allerdings dauern. Außerdem sind Warzen hochansteckend und können über Körperkontakt übertragen werden. Bei den Erregern handelt es sich in der Regel um harmlose humane Papillomviren (HPV), von denen es mehr als 200 verschiedene Typen gibt.

Will man verhindern, dass sich die Warzen weiter am eigenen Körper ausbreiten und andere Menschen angesteckt werden, sollte man die Warzen behandeln. In vielen Fällen lässt sich das in Eigenregie mit Medikamenten aus der Apotheke bewerkstelligen. Dafür muss man zunächst einmal einordnen, um welchen Warzentyp es sich handelt.

Hohes Ansteckungsrisiko

Warzen können sich schnell verbreiten. Das Sekret der Warzen enthält viele Viren. Diese dringen über kleine Risse oder Verletzungen der Haut in den Körper ein und können auf diese Weise leicht weitere Stellen am Körper und auch andere Menschen infizieren. Ein geschwächtes Immunsystem und Stress erhöhen das Risiko einer Infektion.

Häufige Warzenarten

Am häufigsten sind die sogenannten vulgären Warzen (Verrucae vulgares). Sie können überall am Körper auftreten, sind anfangs meist rund, hautfarben und stecknadelkopfgroß. Im Verlauf wachsen sie, können eine gelblich-bräunliche oder grauschwarze Farbe und ein blumenkohlartiges Aussehen bekommen. Die Dornwarze (Verruca plantaris) klingt nicht nur vom Namen her unangenehm, sondern sie ist es meistens auch. Auf der Hautoberfläche als flache, verhornte Stelle erkennbar, wuchert die Warze nach innen. Bevorzugt breiten sich Dornwarzen unter den Füßen, an Fußballen und Ferse aus. Das kann schmerzhaft werden, wenn beim Gehen Druck auf die Warze ausgeübt wird. Flachwarzen (Verrucae planae) hingegen sind weich, klein und nur wenig erhaben. Sie treten vor allem im Gesicht, an Händen und Unterarmen auf, und das oft in größeren Mengen. Kinder und Jugendliche sind besonders oft betroffen, so dass es dafür auch den Namen juvenile Flachwarze gibt. Gut von anderen Warzenarten zu unterscheiden sind die Pinselwarzen (Verrucae filiformes). Sie bilden kleine, dicht beieinanderstehende, fingerartige Wucherungen, die an dicke Pinsel erinnern. Augenlider, Mund, Lippen, Kinn oder Hals sind typische Stellen für Pinselwarzen. Feigwarzen (Condylomata acuminata) treten im Intimbereich auf. Die kleinen, rötlichen bis bräunlichen, weichen Knötchen wachsen oft in größerer Anzahl dicht beieinander, so dass sogenannte Warzenbeete entstehen. Feigwarzen verursachen meist keine Beschwerden, sollten aber behandelt werden, da sie hochansteckend sind.

Übertragen werden die Viren beim Geschlechtsverkehr. Auf die Liste häufiger Warzen gehören außerdem die Dellwarzen, obwohl sie strenggenommen keine Warzen sind. Im Gegensatz zu den oben genannten Warzen werden Dellwarzen nicht durch HPV-Viren, sondern durch das Molluscum-contagiosum- Virus ausgelöst. Die festen, weißen, rosa- bzw. hautfarbenen Knötchen haben in der Mitte eine kleine Delle. Im Inneren der Warze befindet sich eine dickliche, weiße Flüssigkeit, die infektiös ist.

Behandeln oder abwarten?

Warzen sind nicht gefährlich. Soll man nun abwarten, bis sie wieder von selbst verschwinden, was allerdings einige Monate dauern kann, oder eine Behandlung beginnen? Verursachen die Warzen, z. B. Dornwarzen an den Fußsohlen oder vulgäre Warzen, die sich unter einem Finger- oder Zehennagel eingenistet haben, Schmerzen und Beschwerden, dann stellt sich diese Frage wohl eher nicht. Aber auch sonst kann eine Behandlung sinnvoll sein, um einer weiteren Verbreitung der Warzen vorzubeugen.

Die meisten Warzen können mit Mitteln behandelt werden, die in der Apotheke rezeptfrei erhältlich sind. Die handelsüblichen Warzentinkturen oder Warzenpflaster enthalten Wirkstoffe (Keratolytika), die die oberste Hautschicht aufweichen und einen Schäleffekt haben. Dazu gehören z. B. Salicylsäure, Milchsäure oder Essigsäuren. Die sogenannte Keratolyse ist jedoch langwierig und dauert ein paar Wochen. Eine weitere Methode ist das Verätzen. Die Wirkstoffe, z. B. Monochloressig- oder Trichloressigsäure, sind deutlich aggressiver als Keratolytika und müssen daher punktgenau auf die Warze aufgetragen werden. Dies ist mittels Tinktur oder eines Warzenstifts auch in Eigenregie möglich. Manche dieser Präparate sind rezeptpflichtig und müssen vom Arzt verordnet werden. Die Entfernung von Warzen kann aber nicht nur medikamentös, sondern auch physikalisch erfolgen. Beim Vereisen (Kryotherapie) wird das Gewebe der Warze durch extreme Kälte zerstört. Auch hierfür gibt es freiverkäufliche Mittel (Vereisungsstifte) in der Apotheke. Der Applikator wird punktgenau auf die Warze gedrückt. Nach dem Kälteschock bildet sich unter der Warze eine Blase, die im Laufe der nächsten Tage mitsamt dem abgestorbenen Warzengewebe abfällt. Unter der Blase hat sich währenddessen gesunde neue Haut gebildet. In hartnäckigen Fällen muss die Behandlung u. U. wiederholt werden. Oder man überlässt die Behandlung einem Hautarzt bzw. einer Hautärztin. Diese nutzen für die Vereisung flüssigen Stickstoff, wodurch noch niedrigere Temperaturen erreicht werden.

Generell empfiehlt es sich, bei Warzen an sehr empfindlichen Hautstellen, z. B. den Augen, oder bei Warzen, die sich entzündet haben, einen Hautarzt bzw. eine Hautärztin aufzusuchen und sich hinsichtlich der Warzenentfernung beraten zu lassen. Auch Menschen mit Vorerkrankungen, z. B. geschwächtem Immunsystem, Durchblutungsstörungen, Wundheilungsstörungen oder Hauterkrankungen, sowie Schwangere und Stillende sollten die Warzenbehandlung nicht in Eigenregie durchführen.

Beugen Sie Warzen vor und verhindern Sie eine weitere Ausbreitung
  • Gehen Sie in öffentlichen Schwimmbädern oder Saunen nie barfuß.
  • Pflegen Sie Ihre Haut. Die Zufuhr von Fett und Feuchtigkeit unterstützt die Hautfunktion und beugt Hautschäden, z. B. kleinen Einrissen, vor.
  • Teilen Sie niemals mit jemandem, der an Warzen leidet, das Handtuch.
  • Schützen Sie sich bei Sexualkontakten! Kondome schützen auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie Genitalwarzen.
  • Wenn Sie an Warzen leiden, dann waschen Sie Handtücher und Waschlappen möglichst heiß oder steigen Sie auf Einmalhandtücher und -waschlappen um.
  • Beim Eincremen der Haut sollten Sie die warzenbefallene Region großflächig aussparen, damit die Viren nicht auf andere Hautstellen übertragen werden.
  • Bei der Selbstbehandlung ist äußerste Umsicht geboten. Unsachgemäße Anwendung kann die Haut auch um die Warze herum schädigen und dazu führen, dass sich die Warzen noch weiter ausbreiten.

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