Richtiges Heizen und Lüften verhindert Schimmelbildung

Gesundes Wohnklima

Wir sind aufgefordert, Energie zu sparen und wenn möglich die Heizung zu drosseln. Zu kalt sollte es in unseren Wohnräumen jedoch nicht werden. Hält man es dort nur noch mit Schal und dickem Wollpullover aus, schafft man ein Raumklima, in dem sich vor allem Schimmelpilze wohlfühlen.

Die Energiepreise klettern in die Höhe, da heißt es sparen, wo man kann, gerade auch bei den Heizkosten. Neben aufwendiger energetischer Sanierung oder dem Austausch der Heizung gibt es eine einfache Möglichkeit, die ohne jede Investition auskommt: Heizung drosseln. Das aber bitte mit Bedacht. So will man sich in den eigenen vier Wänden noch wohlfühlen, ohne ständig zu frösteln. Außerdem schafft ein feuchtkaltes Raumklima ideale Bedingungen für Schimmelbildung an den Wänden. Dann muss womöglich nach dem Winter eine teure Schimmelsanierung bezahlt werden und alle Heizkosteneinsparungen sind dahin. Zudem bedeutet Schimmel in der Wohnung eine gesundheitliche Belastung.

Allergie und Asthma

Schimmelpilze, genauer gesagt: ihre Sporen und Bruchstücke von Schimmelpilzorganismen, die in die Umgebungsluft abgegeben werden, haben ein hohes allergenes Potenzial. Werden die mikroskopisch kleinen Teilchen eingeatmet, können sie heftige allergische Beschwerden auslösen. Die Symptome ähneln denen anderer Atemwegsallergien, ausgelöst z. B. durch Pollen oder Hausstaubmilben. Die Schleimhäute schwellen an, die Nase läuft, die Augen tränen und jucken, es kann zu Niesanfällen, Husten und Atemnot kommen. Bei sehr empfindlichen Personen reicht mitunter schon eine geringe Konzentration von Sporen in der Atemluft aus, um allergische Reaktionen zu provozieren. Wird der Schimmelpilz nicht entdeckt und entfernt, steigt das Risiko, dass sich ein allergisches Asthma mit bedrohlicher Atemnot entwickelt.

Außerdem können Schimmelpilze die Haut und die Schleimhäute der Augen reizen und die Ursache für allgemeine Krankheitsgefühle mit Kopfschmerzen, Müdigkeit und Erschöpfungserscheinungen sein. Die meisten, die in geschlossenen Innenräumen unter diesen Beschwerden leiden, vermuten nicht, dass Schimmelpilze dahinterstecken könnten. Denn Schimmelpilzbefall in der Wohnung ist nicht immer offensichtlich. Schimmelpilze entwickeln sich oft im Verborgenen, z. B. hinter Tapeten, Wand- oder Bodenverkleidungen oder an Rückwänden von Möbeln. Eine Vielzahl unterschiedlicher Materialien kann ihnen als Nährboden dienen, angefangen bei Holz, Spanplatten und Papier über Teppichböden und Textilien bis hin zu Kunststoffen, Gummi und Silikon. Selbst in Zement und Beton können sich Schimmelpilze breitmachen. Licht ist nicht erforderlich, daher findet man oft schimmelige Ecken im Keller oder auch hinter Schränken. Was Schimmelpilze hingegen unbedingt für ihr Wachstum brauchen, ist eine bestimmte Mindestfeuchtigkeit.

Symptome einer Schimmelpilzallergie
  • Anschwellen der Schleimhäute
  • Fließschnupfen, Niesattacken
  • Bindehautentzündung mit juckenden, geröteten Augen und erhöhter Lichtempfindlichkeit
  • Husten und Atemnot
  • Asthmaanfälle
  • Photoallergisches Exanthem
Bedingungen für Schimmelwachstum

Luft mit einer hohen relativen Feuchtigkeit ist ideal für Schimmelpilze. Die relative Luftfeuchtigkeit hängt direkt mit der Lufttemperatur zusammen. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Zu jeder Lufttemperatur gibt es einen maximalen Wasserdampf- bzw. Feuchtegehalt. Ist die Luft gesättigt, hat man eine relative Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent und der Wasserdampf kondensiert. Dies ist beispielsweise bei Luft mit einer Temperatur von 0 °C bereits bei 5 Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter Luft erreicht, bei Luft mit einer Temperatur von 20 °C erst bei 17 Gramm. Wenn Luft an einer kalten Oberfläche abkühlt, steigt dort die relative Feuchtigkeit. An einer kalten Außenwand kann dadurch eine kritische Feuchte überschritten werden, die ein Schimmelwachstum ermöglicht. Eine Faustregel für Innenräume lautet daher: Die relative Raumluftfeuchtigkeit sollte um die 50 Prozent liegen.

Mit Hilfe eines Hygrometers lässt sich herausfinden, wie hoch die Luftfeuchtigkeit in den Räumen ist. Liegen im Winter die Werte über 50 Prozent, sollte man gegensteuern. Das gelingt durch Luftaustausch, also regelmäßiges Lüften, und die Anpassung der Raumlufttemperatur durch Heizen. Eine zu starke Drossellung der Heizung ist daher nicht im Sinne der Gesundheit. Beim Lüften ist es wichtig, für Durchzug zu sorgen. Es empfiehlt sich, 3-mal täglich stoßzulüften. Das bedeutet, für 10 Minuten die Fenster weit zu öffnen. Alternativ schafft eine Lüftungsanlage Abhilfe, die innerhalb eines festgelegten Zeitraums regelmäßig die Raumluft austauscht. Allergikern wird diesbezüglich der Einsatz spezieller Filter, sogenannter Mikro- oder Feinstpollenfilter, empfohlen, die dafür sorgen, das keim- und pollenfreie Zuluft in die Räume gelangt.

Schimmelpilzsporen sind nicht die einzigen Allergene, die unsere Atemluft in Innenräumen belasten. Hausstaubmilben, Tierhaare sowie Pollen, die wir von draußen reintragen, können ebenfalls zu Auslösern von allergischen Reaktionen und Atemwegsbeschwerden werden. In der Broschüre „Allergene in der Wohnung reduzieren“ hat die DHA die wichtigsten Maßnahmen und Verhaltensregeln zur Allergenvermeidung in Innenräumen zusammengestellt. Der kostenlose Ratgeber kann postalisch bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe, Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn bestellt werden. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit des Downloads im Internet unter: www.dha-allergene-reduzieren.de

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